Das Villgratental

Das Bergsteigerdorf Villgratental mit seinen Ortschaften Außervillgraten und Innervillgraten zählt zu den urspürglichsten Natur- und Kulturlandschaften in den Alpen 

 

Das rund 2.000 Einwohner zählende Villgratental ist ein kurzes abgeschlossenes alpines Hochtal zwischen dem Osttiroler Pustertal und dem Defereggental und ist 15 Straßenkilometer lang. Es zweigt bei Sillian auf der Höhe der Burg Heinfels nach Norden ab und gabelt sich nach fünf Kilometern bei Außervillgraten (1.287 m) zu einem V: Der linke Arm, das Haupttal, führt in die Ebene von Innervillgraten (1.402 m), rechts zweigt das Winkeltal Richtung Volkzeiner Hütte (1.886 m) ab. Im inneren Innervillgraten führt die Straße an einer erneuten Gabelung links zum Weiler und Wallfahrtsort Kalkstein (1.639 m), dem Talschluss; nach rechts sind auf einer Nebenstraße die Almdörfer Unterstaller und Oberstaller zu erreichen. 

  

Die Villgrater Berge sind ein Anziehungspunkt für Wanderer, Bergsteiger, Mountainbiker und eine Attraktion für Skitourenfans. Als Aussichtsplattform war das Gebirge schon von frühen Alpinisten und Alpinpublizisten geschätzt, für die Rundblicke auf Großglockner, Großvenediger und das Weltkulturerbe Dolomiten. Das Villgratental setzt als eines von 20 österreichischen „Bergsteigerdörfern“ mit Fleiß und Findigkeit auf heimische Produkte vom Berg, auf innovatives Handwerk, auf die Nähe zum Gast in überschaubaren Unterkünften. Der Villgrater Weg eben. 

 

Das Tal des Ahorns: Dass die Ebene von Innervillgraten ehemals stark mit Bergahorn bewachsen war, daran erinnern heute eine Reihe von Bezeichnungen wie  etwa der Ortsteil und Bergrücken „Ahornberg“, das „Arntal“ im hinteren Talbereich oder die anschließende „Arntaler Lenke“, der Übergang ins Winkeltal. Mit „Villgraten“ wurde zunächst nur das früher besiedelte „innere“ Villgraten bezeichnet. Außervillgraten hieß lange Brugg oder Brucken, nach der Brücke, über die der Weg ins Winkeltal - ehemals Bruggental - abzweigt. Heute heißt die Gemeindezeitung von Außervillgraten „AhornBlatt“ und ein solches ziert auch das Gemeindewappen.  

"Ualgratto"

Im Jahr 1140 ist ein romanisches „Ualgratto“ als Bezeichnung für eine Alpe urkundlich erwähnt. „Ualgratto“ - lateinisch vallis acerati oder übersetzt das ‚Tal des Ahorns‘ wurde von romanischen

Hirten entdeckt, sie aus dem besiedelten Drautal, dem späteren Pustertal, auf der Suche nach Weideflächen in die nahen Hochtäler zogen.